Samstag, 12. Mai 2018

Die Jagd ist eröffnet in "Nachtwild" von Gin Phillips

Zu "Nachtwild" von Gin Phillips gab es eine tolle Blogtour, bei der auch die liebe Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus mitgemacht hat. Die habe ich natürlich genau verfolgt und wusste sofort, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Und dann kam die Überraschung per Post: Manuela hat mir das Buch geschickt! Einfach super, vielen Dank nochmal!

"Nachtwild" ist Ende März bei bei dtv erschienen. Es ist als Print, ebook und Hörbuch erhältlich. Zum Anhören stelle ich es mir auch sehr spannend vor. Das Buch habe ich auf jeden Fall kaum aus der Hand gelegt.


Worum geht's?


"Es ist ein herrlicher Tag und Joan besucht mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln den Zoo – da hört sie plötzlich Schüsse. Am Ausgang sieht sie Tote auf dem Boden liegen. Sie weiß nicht, ob die Polizei unterwegs ist, ob der oder die Täter noch in der Nähe sind. Als weitere Schüsse fallen, flüchtet sie mit Lincoln in ein leer stehendes Gehege. Das Leben ihres Sohnes hängt jetzt allein von ihr ab und davon, ob sie einen Weg finden wird, sie beide zu retten. Jedes Geräusch, jede Bewegung kann tödlich sein. Sie muss Entscheidungen treffen und Dinge tun, die sie nie für möglich gehalten hätte." (Quelle: dtv)

Die Jagd ist eröffnet...


Ich denke, nach der Lektüre dieses Thrillers werde ich meinen nächsten Zoobesuch mit anderen Augen sehen.

Im Mittelpunkt steht Joan mit ihrem kleinen Sohn, die regelmäßig in den Zoo gehen, bis an diesem einen Abend alles anders ist: Schüsse fallen, die Mutter sieht die ersten Leichen und hat nur noch einen Gedanken: Sich und ihren Sohn retten. Ich war von Anfang an gefangen, die Spannung wurde permanent hochgehalten. Ich habe mitgefiebert, habe bei jedem beschriebenen Geräusch gehofft, dass es nicht zu laut war. Auch Joans Verzweiflung hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, denn wie erklärt man einem hungrigen, quengelnden Kleinkind, dass er wirklich komplett still sein muss?

Es wird ein richtiger Kampf ums Überleben, bei dem auch immer wieder der Moralaspekt in den Vordergrund tritt: Kann ich andere sterben lassen, um mich selbst in Sicherheit zu bringen? Wie weit geht man, um sich selbst und das eigene Kind zu retten? Meine Gedanken haben nicht stillgestanden und ich kann bis heute nicht sagen, wie ich gehandelt hätte.

Neben Joan und ihrem Sohn spielen aber auch andere Personen eine Rolle, auch wenn sie weniger präsent sind. Es ist eine tolle Mischung unterschiedlicher Menschen, die zufällig in die gleiche gefährliche Situation geraten sind und ganz unterschiedlich damit umgehen. Das hat mir gut gefallen.

Auch die Täter lernt man sehr schnell kennen, ihre Hintergründe bleiben aber lange unklar. Anfangs ist es ganz klar: Sie sind die Bösen. Aber je mehr man vor allem über den einen Täter erfährt, desto mehr möchte man Mitleid mit ihm haben. Ich war hin- und hergerissen, was ich von ihm halten soll. Alles Schwarz-Weiß zu sehen war dann gar nicht mehr so einfach. 

Die Handlung dauert an sich nur wenige Stunden, trotzdem hat man das Gefühl, die Nacht nimmt kein Ende. Trotzdem hat das Buch für mich keinerlei Längen gehabt, ich konnte es wirklich kaum aus der Hand legen, weil ich endlich wissen wollte, wie es weitergeht, wer überlebt und von welchen Protagonisten ich mich verabschieden muss. Das macht für mich einen guten Thriller aus.

Insgesamt hat mich das Buch nicht nur emotional ziemlich mitgenommen, sondern wirklich überzeugt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Thriller-Fans, die mal einen etwas anderen Plot kennenlernen möchten.

Eure

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