Montag, 2. April 2018

Filmriss extrem in "Aquila" von Ursula Poznanski

Ich habe schon einige Jugendbücher von Ursula Poznanski gelesen und ich habe jedes sehr genossen. Mir gefällt vor allem der lockere Schreibstil, der auch bei jungen Lesern gut anzukommen scheint.

Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als sich einer meiner Schüler bei der Buchvorstellung für "Aquila" entschieden hat. Als ich sagte, dass ich dieses Buch der Autorin noch nicht kenne, hat er es mir kurzerhand geliehen. Einfach super!

Erschienen ist der Thriller für Jugendliche ab 14 Jahre letztes Jahr im Loewe Verlag. Das Buch ist als Paperback und ebook erhältlich. Alle Infos findet ihr auf der unten verlinkten Verlagsseite.




Worum geht's?


"Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen.

Das Blut ist nicht deines.
Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist.
Halte dich fern von Adler und Einhorn ...

Welchen Sinn soll das ergeben? Und was, zum Teufel, ist geschehen zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen?" (Quelle: Loewe)


Zwei Tage ohne Erinnerung...


Das Buch geht schon mal spannend los. Die Protagonistin Nika, gerade in Siena, um ein Auslandssemester zu absolvieren, wacht auf und hat einen Filmriss. Langsam dämmert ihr, dass sie sich aber nicht nur an die letzte Partynacht nicht erinnern kann, sondern ihr ganze zwei Tage fehlen.
Diese Plotidee fand ich unheimlich spannend. Dies wird noch durch den Hinweiszettel, den Nika findet, verstärkt - auch wenn die Botschaften scheinbar keinen Sinn ergeben.

So rasant wie es losgeht, so schnell nimmt für meinen Geschmack die Spannung aber auch wieder ab. Denn der Mittelteil des Buches zieht sich: Nika hat immer noch kein Gedächtnis, die Hinweise zu entschlüsseln ist sehr schwer und da man als Leser auch kein wirkliches Hintergrundwissen hat, kann man nicht mal mitraten.

Was mich aber noch mehr gestört hat, war, dass Nika sich ziemlich naiv und teilweise dumm verhält. Vielleicht bin ich einfach zu alt, um mich in eine 18-Jährige hineinzuversetzen, aber ihr Handeln ist teilweise sehr unüberlegt. Anstatt Hilfe zu suchen, begibt sie sich immer wieder alleine auf den Weg und ignoriert dabei alle Gefahren. Klar wäre es langweilig, wenn sich alles ohne Hindernisse ohne Probleme lösen würden, doch kann man meiner Meinung nach auch Spannung auf andere Art und Weise aufbauen. Dazu braucht es keine naive Hauptperson. Das hat leider auch dazu geführt, dass ich mit Nika nie wirklich warm geworden bin.

Das Ende ist dann aber doch wieder gelungen. Zwar kommt alles sehr plötzlich und teilweise schon etwas weit hergeholt, doch macht die Auflösung am Ende einen Sinn. Ich hatte schon vorher Vermutungen, die teilweise bestätigt wurden. Schade fand ich allerdings, dass es auf den letzten 20 Seiten dann doch sehr schnell ging und man vor allem am Schluss sehr konstruiert war.

Im Buch spielt die italienische Stadt Siena die Hauptrolle. Diese kenne ich noch nicht, trotzdem haben mir die Beschreibungen der Gebäude, Straßen und Plätze sehr gut gefallen. Man konnte es sich gut vorstellen und den Weg von Nika gut verfolgen.

Sehr gut gefallen hat mir die Sprache. Der locker leichte Jugendsprache-Stil passt perfekt zu den Protagonisten und spricht deswegen auch Teenies an. Trotzdem wurde nicht mit zu vulgären Ausdrücken um sich geworfen - das mag ich nämlich gar nicht. Schön war auch, dass immer mal wieder italienische Ausdrücke eingeflossen sind. Das hat gut zum Inhalt gepasst.

Meiner Meinung nach ist es nicht das beste Buch von Poznanski, aber gerade für die Zielgruppe lesenswert. Von mir gibt es 3 Sterne!

Eure








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Zum Buch: Aquila
Zur Autorin: Ursula Poznanski
Zum Verlag: Loewe


1 Kommentar:

  1. Liebe Jasmin,
    ich kann mich deiner Meinugn nur anschließen! Guter Anfang, eher langweilige Mitte und konstruiertes Ende. Anscheinend dürfte irgendwie das Hörbuch besser sein, denn das hat bei den bewretungen besser abgeschnitten. Ich war in der LR mit dabei, habe mir das Buch aber selbst gekauft. Auch hier waren die Stimmen sehr unterschiedlich, aber eher durchwachsen.
    Liebe Grüße
    Martina

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