Montag, 28. August 2017

Krimiwochenende mit echter Leiche in "Mord im Krimihotel" von Ingrid Schmitz


Ingrid Schmitz konnte mich schon mit ihrem "Spiekerooger Utkieker" (den gibt es jetzt übrigens auch als Hörbuch) begeistern, deswegen habe ich mich sehr auf ihr neustes Werk "Mord im Krimihotel" gefreut. Und noch größer war die Freude, als mich eine tolle Buchpost mit Widmung erreichte: Vielen Dank, liebe Ingrid!

Diesmal wird nicht am Meer gemordet, sondern in der Eifel. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Region, in der ich mich auskenne, aber nach der Lektüre des Buches, habe ich Lust bekommen, dort mal hinzufahren und das Krimihotel zu besuchen.

Erschienen ist das Buch im KBV Verlag. Die Buchpremiere findet Ende September - passend zum Buch - im Krimihotel in Hillesheim statt. Dann ist es auch überall erhältlich. Alle Infos zum neusten Werk von Ingrid Schmitz findet ihr hier.


Worum geht's?


"Krimiautorin Lea Schein reist mit einer ordentlichen Portion Lampenfieber in das beschauliche Städtchen Hillesheim mitten in der Eifel. Dort blüht angeblich das Verbrechen. Selbstverständlich nur auf dem Papier. Inmitten der morbiden Atmosphäre eines Krimihotels soll sie mit ihren Lesungen den Wochenendgästen zu einem angenehmen Schauder verhelfen.
Aber nicht alle Anwesenden hat die spannende Kriminalliteratur hierhergelockt, wie Lea schon bald feststellen muss. Einige von ihnen haben ausgesprochen perfide Absichten.
Ein beängstigender Stalker, ein undurchsichtiger Tätowierer und eine junge Dame, die ihren Bruder aus dem Gefängnis befreien will, bringen die Gruppe gehörig durcheinander.
Zum Entsetzen aller liegt plötzlich eine Tote auf dem Hotelparkplatz. Es handelt sich keineswegs um eine makabre Inszenierung, denn die Leiche ist echt! Lea Schein ermittelt – und diesmal nicht auf dem Papier." (Quelle: Ingrid Schmitz)


Krimiwochenende mit echter Leiche...


Wer einen Krimi mit Spannung, Leiche, aber auch sehr witzigen Elementen sucht, die den Leser zum Schmunzeln bringen, der macht mit "Mord im Krimihotel" nichts falsch.

Schon die Protagonistin Lea Schein hat nicht nur einen einprägsamen Namen, sie ist auch eine Type für sich. Denn irgendwie scheint sie nichts auf der Reihe bzw. zu Ende zu bekommen, bis sie sich dazu entschließt, Autorin von Krimis zu werden. Aber das ist auch leichter gesagt als getan. So wirklich möchte sich der Erfolg nicht einstellen, aber dann wird sie plötzlich nach Hillesheim in das Krimihotel eingeladen, um vor ihren Fans zu lesen - und das, obwohl sie gerade mal eine Kurzgeschichte veröffentlicht hat.

Gut gefallen hat mir, dass man Lea mit all ihren Eigenheiten kennenlernt, bevor man in die Geschichte einsteigt. Auch dass der Leser nicht alles präsentiert bekommt, sondern auch etwas zwischen den Zeilen lesen muss, hat mich angesprochen. Toll ist vor allem auch der Realitätsbezug, denn das Krimihotel gibt es wirklich und man kann dort genau solche Wochenenden buchen, wie sie im Buch beschrieben werden - nur hoffentlich nicht 1:1. 

Denn natürlich wird nicht nur in Krimi-Ideen von Lea Schein gemordet, sondern auch "in echt". Man darf sich also auf die ein oder andere Leiche freuen. Dabei steht der ernste Aspekt des Mordens nicht im Mittelpunkt. Ich hatte das Gefühl, immer wieder lachen zu müssen. Sei es, weil die Leiche aus heiterem Himmel auftaucht, aber auch, weil Lea so herrlich verplant und verpeilt ist. Man möchte ihr das ein oder andere Mal unter die Arme greifen, damit sie ihr Leben meistern kann.

Aber auch der Rest der Gäste ist wirklich eine Sache für sich: Durch die persönliche Vorstellung, die Lea von ihren Zuhörern einfordert, lernt auch der Leser die unterschiedlichen Teilnehmer des Krimiwochenendes mit ihren verschiedenen Charakteren kennen. Und da ist vom Nörgler, zur aufstrebenden Bloggerin oder der Justizvollzugsbeamtin wirklich alles dabei. Konfrontationen sind also vorprogrammiert. Für meinen Geschmack hätten manche Charaktere noch etwas mehr vertieft werden können, da sie meiner Meinung nach das Potential hätten. Zwei, drei Personen sind dann doch etwas oberflächlich geblieben, auch wenn das keine Auswirkungen auf die Handlung hatte.

Die Protagonistin Lea wiederum macht eine echt tolle Entwicklung durch und schafft es dann am Ende - obwohl sie ja eigentlich kein Profi ist - die Morde aufzuklären. Hier muss ich sagen, dass ich doch etwas überrascht war, denn natürlich habe ich Vermutungen angestellt, aber wie es letztendlich abgelaufen ist, habe ich auch erst am Ende erfahren (und mich dann geärgert, den ein oder anderen Hinweis überlesen zu haben...).

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Teilweise sehr nüchtern, mit einer Prise schwarzen Humor. Etwas gewöhnungsbedürftig waren anfangs die Dialoge, die teilweise sehr "mündlich" geschrieben waren. Zum Beispiel wurde öfter mal das Subjekt im Satz weggelassen. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt.

Nicht verstehen konnte ich allerdings die Entwicklung in Sachen Liebe, die Lea am Ende des Buches erlebt. Das war ein bisschen zu schnell und dünn für mich.

Insgesamt hatte ich aber wirklich sehr viel Spaß beim Lesen und ich habe richtig Lust bekommen, auch mal an so einem Wochenende mit "Autoren zum anfassen" mitzumachen. Vielleicht ja sogar bei Ingrid Schmitz :) Von mir gibt es 4 Sterne!

Eure



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