Samstag, 5. November 2016

Verwirrung um den Ehemann in "Die Wahrheit" von Melanie Raabe

Ich habe viele positive Rezensionen zu den Büchern von Melanie Raabe gelesen und wurde neugierig. Also musste "Die Wahrheit" her - vielen Dank an dieser Stelle an das bloggerportal.

Der Klappentext klang schon mal gut und in Verbindung mit den guten Rezis habe ich mich auf spannende Lesestunden gefreut. Es hat mir auch gefallen, allerdings hatte ich gerade am Anfang so meine Probleme, wie ihr vielleicht schon beim "Gemeinsamen Lesen" mitbekommen hat. Dazu aber später mehr.

"Die Wahrheit" ist das zweite Buch der Autorin, kann aber unabhängig zum ersten gelesen werden.  Es ist Ende August bei btb erschienen und als Print, ebook oder Hörbuch erhältlich - zum Beispiel direkt beim Verlag.


Worum geht's?


"Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben …" (Quelle: btb)

Wenn ein Fremder in dein Leben eindringt...


Ich bin wirklich schwer in das Buch hineingekommen. Die Sprache ist sehr beschreibend und bildhaft, eher untypisch für einen Thriller. Es ging recht langsam voran, deswegen habe ich das Buch nach den ersten 50 Seiten erstmal pausiert.
Beim zweiten Anlauf ging es dann aber deutlich besser und dann habe ich es auch nicht mehr wirklich aus der Hand gelegt.

Was mich aber wirklich gestört hat war, dass es am Anfang nicht voran geht. Man weiß schon sehr vieles aus dem Klappentext und man wartet regelrecht darauf, dass man endlich mal etwas Neues erfährt. Auch zwischendurch hat mich manchmal die sehr langsame Erzählweise gestört, da habe ich dann ehrlich gesagt nur überflogen.

Sarah als Protagonistin hat nicht wirklich mein Herz gewonnen. Klar verhält sie sich in dieser Ausnahmesituation nicht immer rational, aber manchmal dachte ich wirklich, sie hätte den Verstand verloren. Gut fand ich aber, dass sie ihre "Rolle" permanent beibehält, was sie zwar für mich nicht sympathischer macht, aber dafür authentisch.

Super fand ich, dass die Perspektiven wechseln. So erzählt die Protagonistin zwar in der Ich-Perspektive, aber es kommt auch immer wieder der "Fremde" zu Wort. Hier erfährt man dann zwar wenig über seine Absichten, bekommt aber einen Einblick in sein Innenleben. Sehr spannend und vor allem bringt es Abwechslung.

Zwischendurch wird es wirklich richtig spannend. Man versucht mitzurätseln und hinter alles zu kommen, aber man hat wirklich keine Chance, sondern muss sich überraschen lassen. Hier hat es die Autorin wirklich geschafft, Spannung zu erzeugen. Und das Weglegen des Buches fällt wirklich schwer.

Umso enttäuschter war ich dann vom Ende: Der große Knall blieb aus. Zwar wird alles logisch aufgelöst, das aber lässt Sarah auch nicht in einem positiveren Licht dastehen. Hier hätte ich mir mehr Wums gewünscht oder eben eine andere Auflösung...

Insgesamt hat mir das Buch schon gefallen, aber ich bin nicht so euphorisch wie andere Leser. Von mir gibt es 3 Sterne. Da die Autorin aber wirklich was hat, werde ich auf jeden Fall auch noch "Die Falle" lesen.

Kennt ihr die Bücher von Melanie Raabe? Wie empfindet ihr den Schreibstil?
Eure

2 Kommentare:

  1. Hi Jasmin.
    Ich habe "Die Falle" gelesen, fand es anfangs richtig richtig gut, aber gegen Ende war leider auch die Luft raus. Den Schreibstil habe ich als angenehm in Erinnerung. Zum neuen Buch habe ich jetzt schon einige durchwachsene Kritiken gelesen, also lass ich davon mal die Finger.
    LG, danke für die ehrliche Reiz
    Alex

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